Zirkon

Zirkon ist ein Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Er kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung ZrSiO4. Zirkon hat eine vergleichsweise hohe Mohshärte von 6,5 bis 7,5.

Die natürliche Farbe von Zirkon variiert zwischen Farblos, Goldgelb und Rot bis Braun, kann aber auch Grün, Blau oder Schwarz sein. Die Strichfarbe ist Weiß. Exemplare, die aufgrund ihrer Größe und Reinheit Edelsteinqualität zeigen, sind ein beliebter Ersatz für Diamanten, mit denen sie zuweilen verwechselt werden. Zirkon ist nicht zu verwechseln mit dem synthetisch hergestellten Zirkonia (Formel: ZrO2, Zirconiumdioxid), der ebenfalls als Schmuckstein und Diamantimitation dient.
Zirkon enthält häufig Verunreinigungen und Einschlüsse verschiedener Elemente und Minerale. Die theoretische Oxidzusammensetzung von Zirkon ist 67,1 % ZrO2 und 32,9 % SiO2. Nach Rösler (1991) kann er in Extremfällen bis zu 30 % Hafniumoxid (HfO2), 12 % Thoriumoxid (ThO2) oder 1,5 % Uranoxid (U3O8) enthalten. Dementsprechend schwankt die Dichte zwischen 4,3 bis 4,8 g/cm³. Insbesondere die Verunreinigungen durch Hafnium spielen zur Herstellung von reinem Zirkonium aus Zirkon zur Verwendung in der Reaktortechnologie eine Rolle, weil eine Trennung wegen der ähnlichen Eigenschaften beider Elemente aufwendig ist.

Etymologie und Geschichte

Der Name stammt entweder vom arabischen zarqun (ئشقنعى ), Zinnober, oder vom persischen zargun (زرگون), goldfarben. Verändert finden sich diese Worte in Jargon wieder, damit bezeichnet man helle Zirkone.

Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde Zirkon 1783 durch Abraham Gottlob Werner. Der Name wurde 1789 erstmals von Martin Heinrich Klaproth für die von ihm entdeckte „Zirkonerde“ verwendet und auf den Edelstein übertragen.

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Zirkon zur Abteilung der „Inselsilikate (Nesosilikate)“.

Die überarbeitete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik unterteilt diese Abteilung allerdings präziser nach An- oder Abwesenheit weiterer Anionen und der Koordination der beteiligten Kationen. Der Zirkon steht somit entsprechend in der Unterabteilung der „Inselsilikate ohne weitere Anionen mit Kationen in oktahedraler [6] und gewöhnlich größerer Koordination“, wo er zusammen mit Coffinit, Hafnon, Thorit und Thorogummit die unbenannte Gruppe 9.AD.30 bildet.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Zirkon ähnlich wie die neue Strunz’sche Mineralsystematik in die Abteilung der „Inselsilikate: SiO4-Gruppen nur mit Kationen in >[6]-Koordination“, wo das Mineral ebenfalls zusammen mit Coffinit, Hafnon, Thorit und Thorogummit eine eigenständige Gruppe bildet, die Zirkongruppe.

(Quelle: Wikipedia)